Jessica Könnecke von

Jessica Könnecke von "Mit Ecken und Kanten" im Interview: Was bedeutet eigentlich perfekt?

TEAM RETTERGUT
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Jessica Könnecke ist die Gründerin des Unperfektshops “Mit Ecken und Kanten”. Der Online-Store gibt imperfekten Produkten mit einem kleinen Schönheitsfehler eine wohlverdiente zweite Chance. Der 2017 gegründeten Shop präsentiert die allerschönsten nachhaltigen B-Waren. Produkte, die sonst nicht mehr verkauft oder im schlimmsten Fall sogar vernichtet werden würden, bekommen dank “Mit Ecken und Kanten” eine zweite Chance! Wir wollten mehr über Jessicas Einstellung zum Retten und Wertschätzen wissen und warum Rettergut so gut in ihr virtuelles Regal passt.

Wir wollten mehr über Jessicas Einstellung zum Retten und Wertschätzen wissen und warum Rettergut so gut in ihr virtuelles Regal passt.

Wir retten...

Jessica: Alles, was fair und nachhaltig produziert wird! Wir haben eine richtig große Palette von Fair Fashion, Zero Waste Produkten, Naturkosmetik, und Lifestyle-Produkten bis hin zu Lebensmitteln. Also von der Yogamatte über den Rucksack bis zu gesunden Snacks ist wirklich alles dabei. Am liebsten natürlich vegan.

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Wie funktioniert das?

Jessica: Wir kontaktieren Kooperationspartner:innen (oder lassen uns kontaktieren) und kaufen ihnen nachhaltig hergestellte Produkte mit kleinen Makeln zu einem vergünstigten Einkaufspreis ab - diese bieten wir dann dementsprechend etwas günstiger auf unserer Website an! So geben wir Produkten eine zweite Chance, schonen damit Ressourcen und bieten allen die Möglichkeit, faire Produkte zu einem günstigeren Preis zu erhalten.

Wem hilfst du damit?

Jessica: Eigentlich ja uns allen! Indem wir den Produkten ein zweites Leben geben, retten wir sie vor der Tonne. Letztendlich ist es eine Win-Win-Situation für Unternehmen, aber auch für Konsumierende. Und ganz am Ende auch für die Rohstoffe unserer Erde.

Wie bist Du/seid ihr auf die Idee gekommen?

Jessica: Nach meinem einjährigen Masterstudium im internationalen Marketing in Schweden stand ich im Sommer 2017 vor der Entscheidung, wo es für mich beruflich hingehen soll. Eins stand für mich fest: mein Job sollte sinnvoll & nachhaltig sein. Während eines zweimonatigen Aufenthalts in Berlin im Sommer 2017 habe ich viel mit nachhaltigen Start-Ups gesprochen. Dabei ist mir aufgefallen, dass es erstaunlich viele Produkte gibt, die leider nicht verkauft werden können, zum Beispiel weil sie ursprünglich ein Musterprodukt waren oder kleine Produktionsfehler haben. Ich wollte genau für solche Produkte eine Plattform bieten. Und so ging im November 2017 nach einigen schlaflosen Nächten und kleineren Nervenzusammenbrüchen der Shop online.

Warum passt Rettergut da so gut rein?

Jessica: Rettergut treibt die Rettung von unverarbeiteten Lebensmitteln an die Spitze und wir möchten dabei helfen! Deswegen bieten wir den tollen Aufstrichen und Snacks von Rettergut eine weitere Plattform, da wir die Produkte zum gleichen Preis verkaufen, wie ihr. Gemeinsam kämpfen wir also dafür, dass nicht 12 Millionen Tonnen jährlich verschwendet werden. 

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Welches Traumprodukt würdest Du gerne noch in Eurem Sortiment sehen?

Jessica: Ein Traumpartner wäre tatsächlich die Marke Patagonia, weil sie so viel richtig machen und einfach eine großartige Firmenphilosophie haben. 

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Warum tust, Du was du tust?

Jessica: Mir war es von Anfang an ein wichtiges Anliegen, die Wertschätzung von Produkten, die wir tagtäglich verwenden in den Vordergrund zu stellen. Außerdem wollte ich zeigen, dass Konsum auch nachhaltiger funktionieren kann! Wir möchten die Ressourcenverschwendung verringern und ein Vorbild für nachhaltiges Unternehmertum sein und Menschen dazu inspirieren, das Unperfekte zu feiern.

Welche Hürden musst Du überwinden?

Die Gründung zu Beginn war sicherlich eine große Hürde - aber die hab ich erfolgreich gemeistert! Gleichzeitig war es natürlich auch eine Herausforderung, Kooperationspartner*innen von meinem Konzept, was ja doch recht neu war, zu überzeugen. Zusätzlich wollen wir die Produkte und Unternehmen genau prüfen, um wirklich nur Nachhaltiges und Fairproduziertes anzubieten

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Was wäre Dein Lösungsvorschlag für eine bessere Zukunft?

Die Kreislaufwirtschaft sollte noch weiter vorangetrieben werden, damit Produkte einen Kreislauf überhaupt nicht erst verlassen. Darüber hinaus wünsche ich mir natürlich, dass der Produktionsprozess hinter jedem Produkt gesehen und wertgeschätzt wird. So erhalten Produkte hoffentlich ein längeres Leben - indem sie sorgfältig ausgewählt und konsumiert werden. 

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Danke für das schöne Interview, Jessica. Was sind Deine Schlussworte?

Die Retter-Community muss größer werden und dafür sollten wir gemeinsam kämpfen!

Wenn Du selbst mal bei “Mit Ecken und Kanten” stöbern möchtest, besuche den Shop hier.

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