RETTERGUT Gründer Philipp und Stefan Prechtner zur Lebensmittelverschwendung in Deutschland

RETTERGUT Gründer Philipp und Stefan Prechtner zur Lebensmittelverschwendung in Deutschland

Philipp Prechtner
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Jetzt ist es plötzlich in aller Munde, das Retten unserer wertvollen Lebensmittel. Und wir sind froh darüber, denn Lebensmittel retten ist tatsächlich ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.

Für die jungen Leute vom „Aufstand der letzten Generation“ war das Thema so wichtig, dass sie nicht nur die Autobahn in Berlin blockiert haben, sie klebten sich dafür mit Sekundenkleber auf den Asphalt. Diese Maßnahmen haben uns geschockt und wir heißen sie auch nicht unbedingt alle komplett gut, aber wir sagen dennoch: Die letzte Generation hat grundsätzlich recht!

Es werden zu viele Tonnen Lebensmittel verschwendet - vom Acker bis zum Teller

Zahlen zwischen 12 und 18 Millionen Tonnen werden vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft oder Institutionen wie dem WWF genannt. Wir handeln bereits seit 2015 dagegen. Zuerst mit unserem kleinen Startup Dörrwerk und seit 2019 mit unserer Herzens-Marke RETTERGUT. Warum? Weil es geht! Weil es möglich ist, auf der gesamten Wertschöpfungskette der Lebensmittelproduktion, wertvolle Rohstoffe zu retten. Entgegen einer Aussage von Herrn Kölsch von der Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie im Radio Mitte Februar (Radioeins vom RBB), findet natürlich auch bei Herstellern Verschwendung oder besser noch: Nichtnutzung statt.

Nicht immer werden diese Rohstoffe komplett weggeworfen, deshalb nennen wir sie auch ungern Abfall, aber natürlich landen gute Dinge noch immer in der Tonne. Recht häufig bleibt krummes Gemüse einfach auf dem Feld liegen oder wird in Aussortierbetrieben wegsortiert. Mancher Rohstoff wird direkt vom Hersteller selbst püriert und weiterverwendet, mancher aber wird auch zu Tierfutter, wenn sich eine Weiterverarbeitung, also ein Upcycling für den Hersteller selbst nicht lohnt.

Häufig sind es einfach nicht ganz perfekte Prozesse der Lebensmittelherstellung

Dinge werden abgeschnitten, gestanzt oder Sorten gewechselt und schon passieren Fehler und absolut perfekte Rohstoffe werden aussortiert oder es bleiben einfach Dinge übrig. Das an sich ist nicht schlimm, niemand ist perfekt. Aber wegwerfen ist dann aus unserer Sicht eben keine Option. Viele Hersteller sehen das auch so, einige noch nicht.

Wenn man überlegt, wieviele Ressourcen in die Produktion von Lebensmittel gesteckt wird, dann sollte man schon stutzig werden, dass überhaupt etwas nicht vom Acker auf den Teller kommt. Eine Tafel Schokolade z.B. verbraucht locker über 1500 Liter Wasser auf ihrer Reise.

Und das ist unser Antrieb

Wir retten das, was bereits menschlichen Einsatz, Idee, Geld, Arbeitskraft, also Ressourcen aller Art, verbraucht und Emissionen erzeugt hat.  Ressourcenverschwendung halten wir genau wie die letzte Generation für unerhört. Sie kämpfen an der Front für ein Essen-Retten-Gesetz, das vor allem Supermärkte in die Pflicht nimmt. Wir möchten Lebensmittelproduzenten bestärken ihre Prozesse genau zu betrachten und zu schauen, ob auf der Strecke Rettenswertes übrigbleibt.

Wir sind nicht die Einzigen, die sich in diesem Bereich engagieren. Viele befreundete Unternehmen suchen, retten und erfinden Produkte, die der Verschwendung etwas entgegensetzen. Ja, diese sind machmal etwas teurer. Aber ist das ein Wunder?

Kreative Lösungen sind gefragt

In diesen Produkten stecken nicht nur Zutaten, sondern ein ganzes Weltbild. Darin stecken Leidenschaft, Liebe zur Natur, die Sorge um unsere Umwelt und natürlich auch der Wunsch nach einer nachhaltigen Form des Wirtschaftens. Eine Wirtschaft, die nicht ausbeutet und nur nimmt, sondern eine, die mitdenkt, mitfühlt, etwas zurück gibt und Entscheidungen trifft, die langfristig und nachhaltig sinnvoll sind. Wie die Entscheidung, Lebensmittelverschwendung endlich einzudämmen und kreative Lösungen dafür zu finden.

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