Tipps, um Lebensmittelverschwendung im eigenen Haushalt vorzubeugen

Tipps, um Lebensmittelverschwendung im eigenen Haushalt vorzubeugen


6 minute read

Jeder einzelne ist gefragt, um der Lebensmittelverschwendung ein Ende zu bereiten! Meist ist es aber gar nicht so einfach. Fehlende Planung und mangelnde Kenntnisse sowie verschiedene Gewohnheiten führen dazu, dass wir eigentlich gegen Lebensmittelverschwendung sind und dann dennoch Zuhause immer wieder schweren Herzens Essen wegschmeißen.

So summieren sich 4,6 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle jährlich in Deutschland, die auf private Haushalte zurückzuführen sind.

Hier erfährst du, wie du im eigenen Haushalt Lebensmittel retten kannst und Teil der Lösung gegen Lebensmittelverschwendung wirst! Etwa 40 % der Lebensmittelabfälle in Haushalten sind vermeidbar!

In einer Studie des Marktforschungsunternehmens GfK SE (Januar 2020 - Dezember 2020) wurden rund 6000 private Haushalte in Deutschland auf den Umgang mit Lebensmitteln untersucht.


➥ Hier die wichtigsten Fakten und Erkenntnisse für dich in Kürze:

  • 4,6 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle im Jahr sind auf private Haushalte zurückzuführen.
  • Durchschnittlich werfen wir jährlich pro Haushalt 113 kg Lebensmittel weg.
  • 40 % der Lebensmittelabfälle wären laut den Teilnehmern vermeidbar gewesen.
  • 1,84 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle wären damit durch Haushalte jährlich vermeidbar.
  • Etwa 137 € jährlich könnte jeder Haushalt sparen, wenn die vermeidbaren Lebensmittelabfälle reduziert werden
  • In 86 % der Haushalte Deutschlands werden Lebensmittel weggeworfen, die noch verwertbar und genießbar gewesen wären
  • Als nicht vermeidbare Lebensmittelabfälle zählen zum Beispiel Knochen, Schalen (Eierschalen, Bananenschalen etc.) und Kaffeesatz.

In deutschen Haushalten landet vorallem Obst & Gemüse im Müll

(Quelle: https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Ernaehrung/Lebensmittelverschwendung/GfK-Analyse-2020-Botschaften.pdf?__blob=publicationFile&v=3, Grafik: Maria Trapp)

Warum wir Lebensmittel wegwerfen

Die Studie untersuchte außerdem die Gründe für das Wegwerfen von Lebensmitteln in Haushalten. Schließlich ist das ein sehr wichtiger Anhaltspunkt, um Lösungen gegen Lebensmittelverschwendung zu finden.
Wir werfen Lebensmittel weg, wenn …

  • sie verdorben sind,
  • sie unappetitlich oder alt aussehen,
  • zu viel gekocht wurde,zu viel auf den Teller genommen wurde,
  • zu große Packungen gekauft wurden,
  • sie schlecht zubereitet wurden (verbrannt, versalzen, …),
  • der Geschmack bereits unverarbeitet schlecht war,
  • sie falsch gelagert wurden oder,
  • das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten war.

(Quelle: https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Ernaehrung/Lebensmittelverschwendung/GfK-Analyse-2020-Botschaften.pdf?__blob=publicationFile&v=3)

Wie du deine Lebensmittelabfälle reduzieren kannst

Wenn man sich die genannten Gründe vor Augen führt, wird eigentlich plötzlich ganz klar, was zu tun ist, um unnötige Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Hier haben wir für dich die Übersicht.

Tipps zum Einkaufen

Wenn wir unsere Einkäufe falsch oder gar nicht planen, kommt es schnell zu impulsiven Käufen. Wir kaufen zu viel, lassen uns von Sonderangeboten für größere Packungen hinreißen und kaufen Lebensmittel, bei denen wir vielleicht nicht einmal wissen, was wir daraus zubereiten könnten.


Die Lösung:

  • Vorräte im Blick behalten
  • Nicht hungrig einkaufen gehen
  • Nach Wochenplan / Rezept / Einkaufszettel einkaufen
  • Zur kleineren Verpackung greifen
  • Oder: große Verpackungen sofort nach dem Einkaufen aufteilen z. B. Fleisch, Fisch etc. in Gefrierbeutel portionieren und einfrieren und große Vorteilspacks an Obst und Gemüse mit Familie, Freunden oder Nachbarn teilen


Tipps zum Kochen

Die Gründe für weggeworfene Lebensmittel summieren sich im Bereich „Kochen“ auf 21 % der vermeidbaren Abfälle. Wenn zu viel gekocht wurde oder zu viel auf den Teller aufgelegt wurde, ist das Essen meist dazu prädestiniert, in den Müll zu wandern. Besonders, wenn ein kleiner Kochunfall wie Anbrennen oder Versalzen das Gericht ungenießbar gemacht hat, ist das Schicksal besiegelt.


➥ Die Lösung:

  • Nach Rezept kochen
  • Bei Eigenkreationen die Mengenangaben pro Person notieren
  • Gewürze und Salz mit einem Teelöffel und nicht frei Hand hinzufügen
  • Die Temperatur im Auge behalten und ggf. einen Timer stellen
  • Kleinere Portionen (auf kleineren Tellern) servieren und ggf. Nachschlag holen
  • Reste in Frischhalteboxen im Kühlschrank aufbewahren
  • Reste in Frischhalteboxen einfrieren (= ergibt ein gesundes, selbstgemachtes Fertiggericht für die Tage, an denen man keine Lust hat zu kochen!)
  • Zutaten wiederverwenden / weiterverwerten (z. B. im Eintopf oder als ein anderes Gericht am nächsten Tag, bei welchem die halbe Zucchini hineingehört)
  • Schalen z. B. von Gemüse sparsam entfernen
  • Falls viel eingekauft: Zuhause anstatt Auswärts essen und schnell verderbliche Lebensmittel zuerst verbrauchen

Tipps zur Haltbarkeit

Von allen Gründen, warum vermeidbare Lebensmittelabfälle in Haushalten entstehen, nimmt „Haltbarkeit“ den Löwenanteil von 60 % ein. Denn wurde das Lebensmittel falsch oder zu lange gelagert und ist deshalb verdorben, dann bleibt nichts anderes mehr übrig, als es wegzuwerfen.

Die Lösung:

  • Das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht als Maximalhaltbarkeitsdatum missverstehen
  • Abgelaufene Lebensmittel auf Aussehen, Geruch und Geschmack testen. Falls alle 3 Punkte bestanden sind, kann es noch ohne Bedenken verzehrt werden
  • Lebensmittel richtig lagern
  • Friere ein, was du nicht kurzfristig verbrauchen kannst. In der Gefriertruhe sind Lebensmittel mehrere Monate / bis zu einem Jahr haltbar

(Quelle: https://www.getfoodly.com/blog/10-tipps-gegen-lebensmittelverschwendung)

Habe Geduld und bleibe beharrlich dran!

Auch wenn all diese Tipps im Nachhinein ganz logisch und selbstverständlich klingen, bedarf es einer Änderung der bisherigen Verhaltensgewohnheiten, und zwar bei allen im Haushalt lebenden Personen, damit das unnötige Wegwerfen der Lebensmittel eingedämmt werden kann.
Wir wissen, dass es nicht einfach ist, seine Gewohnheiten zu ändern.
Unsere abschließenden Tipps sind daher:


✓     Drucke dir die Tipps aus oder notiere sie dir stichpunktartig auf einen Zettel, den du irgendwo gut sichtbar aufhängst. Er soll an all die kleinen Kniffe erinnern, die es zu beachten gibt, bis die Gewohnheitsänderung geglückt ist.


✓    Habe Geduld und ärgere dich nicht, wenn du doch mal wieder zu viel eingekauft oder falsch gelagert hast. Es kann dauern, bis du und deine Familie / Mitbewohner den Dreh raushaben, sodass schließlich wirklich nur die unvermeidbaren Lebensmittelabfälle in der Tonne landen. Dranbleiben lohnt sich!

Bild von Freepik

« Zurück zum Blog